So klingt die Schweiz

17. Oktober 2025

Im Deutschunterricht haben wir uns in den letzten Wochen mit der Sprachgeschichte und den Dialekten in der Schweiz beschäftigt. Wir haben Dialektkarten verglichen, gelernt, wie sich Sprachräume verändern und darüber diskutiert, was Dialekt überhaupt bedeutet. Besonders interessiert haben mich die unterschiedlichen Dialekte in unserem kleinen Land. Manchmal versteht man sich fast nicht, obwohl man nur wenige Kantone voneinander entfernt lebt. Dieses Thema hat mich neugierig gemacht und ich wollte genauer erfahren, warum die Dialekte in der Schweiz so verschieden Klingen.
Ich selbst spreche Berndeutsch und wenn ich im Wallis bin, muss ich mich konzentrieren, damit ich zumindest die Hälfte der Geschichte verstehe. Wie kann es also sein, dass unsere Dialekte so unterschiedlich sind, obwohl wir alle Deutsch sprechen?

Früher lebten die Menschen sehr regional, also in den Bergen, Tälern und Flüsse trennten sie. Das führte dazu, dass sich kleine Sprachräume bildeten. In denen sich Wörter, Aussprache und Grammatik unabhängig entwickelten. Im Deutschunterricht haben wir zu diesem Thema den dialektischen Unterschied vom alpinen Raum und dem Mittelland untersucht. Dabei haben wir festgestellt, dass sich die Menschen in den Bergen sprachlich viel stärker voneinander unterscheiden, weil sie früher weniger Kontakt miteinander hatten als im flachen Mittelland.

Die verschiedenen Dialekte wurden auch von der Umgebung beeinflusst. Auch Nachbarsländer wie Frankreich, Italien und Österreich haben die Sprache geprägt. Das ist auch ein Grund dafür, dass Walliserdeutsch ganz anders als Schaffhauserdeutsch klingt. Eines der bekanntesten Beispielen dabei ist das «Bonbon». Im Wallis wird dieses Wort gebraucht und das kann man daher ableiten, dass diese Region wahrscheinlich vom Französischen beeinflusst wurde.

Jetzt vermischen sich die Dialekte immer mehr. Das passiert durch die Medien und unsere Mobilität. Jugendlich übernehmen Wörter aus anderen Dialekten oder auch aus dem Englischen. Die Dialekte sind aber trotz den äusseren Einflüssen ein Teil der Identität. Ich nutze mein Hochdeutsch oft, aber wenn ich Schweizerdeutsch spreche, fühle ich mich viel echter.

Die vielen Dialekte in der Schweiz sind kein Problem, sondern gehören zu unserer Vielfalt. Dialekte bewahren ein Stück Kultur, aber schaffen auch etwas Neues. Wir sollten weniger darüber streiten, welcher der schönste Dialekt ist, sondern mehr darüber staunen, wie vielfältig und kreativ Sprache sein kann.